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UNIQA Österreich: Prämienminus, aber stabile Bilanz 2016

UNIQA Österreich: Prämienminus, aber stabile Bilanz 2016

03. April 2017

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5 Min. Lesezeit

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News-Versicherungen

 UNIQA Österreich verbuchte 2016 ein Minus bei den verrechneten Prämien, Ergebnis und Kapitalausstattung sind jedoch stabil. Durch die jüngste Fusion hat der Versicherer einen Marktanteil von 22% erreicht.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 03.04.2017

Im Oktober hat UNIQA die Fusion der Raiffeisen Versicherung, Salzburger Landes-Versicherung und FinanceLife mit UNIQA Österreich abgeschlossen. Damit sei man mit einem Marktanteil von rund 22% die „stärkste Einzelversicherung in Österreich“, so Hartwig Löger, Vorstandsvorsitzender von UNIQA Österreich.

Bei den verrechneten Prämien verzeichnete UNIQA im Vorjahr ein Minus von 6,5% auf 3,6 Mrd. Euro. Grund dafür sei eine „im Sinne des Kunden bewusst gewählte Strategie“, sagt Finanz- und Risikovorstand Kurt Svoboda. „Wir haben 2016 keine Einmalerläge in der Lebensversicherung mehr angeboten, weil das Produkt weder für unsere Kunden noch für unsere Aktionäre vorteilhaft ist.“ Die Prämie exklusive Einmalerlag stieg im Vorjahr um 1,1%. In der Lebensversicherung sanken die verrechneten Prämien um 22% auf 1,1 Mrd. Euro.

Prämienplus in den Sparten

In der Krankenversicherung ist UNIQA mit einem verrechneten Prämienvolumen von 956 Mio. Euro (plus 3,8%) Marktführer in Österreich – die Sparte sei „absoluter Ertragsbringer“. Im Schaden- und Unfall-Bereich stiegen die verrechneten Prämien um 1,8% auf 1,6 Mrd. Euro. Das Kfz-Haftpflichtgeschäft entwickelte sich positiv, die Kasko-Sparte hingegen „etwas durchwachsen“.

UNIQA Österreich erbrachte im Vorjahr an 1,5 Mio. Kunden insgesamt Leistungen von 2,7 Mrd. Euro und damit um 8,9% weniger als 2015. „Das ergibt sich daraus, dass wir vor allem in der Schaden- und Unfallversicherung ein Jahr ohne großen Naturkatastrophen hatten“, so Löger.

Kostenquote gestiegen

Mit einem Ergebnis vor Steuern von 232 Mio. Euro ist UNIQA Österreich laut eigenen Angaben die profitabelste Gesellschaft am Markt. Das belege der Return on Sales – das Verhältnis zwischen Ergebnis und Prämie – mit einem Wert von deutlich über 6%. Die Kostenquote stieg im Vorjahr von 16,8 auf 20%. Das erklärt sich laut Löger zum einen aus den Investitionen in die Digitalisierung des Geschäftsmodells, zum anderen aus dem Verkaufsstopp der Einmalerläge.

Online-Vertrieb und Services ausbauen

UNIQA Österreich setzt zunehmend auf den Online-Vertrieb. Löger: „Zwar werden aktuell erst 5 Prozent unserer Produkte über die Website verkauft, trotzdem wollen wir hier weiter punkten.“ Im Vorjahr wurden 13.650 Versicherungen im Internet abgeschlossen, die Neuprämie liegt bei rund 1 Mio. Euro. Derzeit hat UNIQA Österreich mehr als 30.000 Online-Verträge im Bestand. Das beliebteste Online-Produkt ist die Reiseversicherung, gefolgt von der privaten Krankenversicherung. Pro Jahr greifen rund 1,1 Mio. Menschen auf die UNIQA-Website zu.

2016 wurde der Startschuss für die komplette Erneuerung der IT-Landschaft gegeben. „Unsere Kunden wünschen sich neben qualitativer Beratung auch verstärkt Services und moderne Kommunikationswege“, so Löger. Das Service-Angebot wolle man in den nächsten Jahren vor allem in der Gesundheitsvorsorge deutlich ausbauen. Derzeit entwickelt UNIQA Österreich eine mobile App, die eine Gesamtlösung von der Schaden- und Leistungsabrechnung bis zur Vertragsübersicht bieten soll. Auch für die Berater wird es eine neue Softwarelösung geben, da man die Bedarfserhebung – diese wird mit in Krafttreten von IDD umfangreicher – moderner gestalten wolle. „Die persönliche Beratung ist und bleibt unsere Kernkompetenz und das Herzstück von UNIQA Österreich“, sagt Löger. Daher suche man in diesem Jahr rund 200 neue Kundenberater.

Bankenvertrieb soll gestärkt werden

UNIQA Österreich betreut insgesamt 3,5 Mio. Kunden, davon 1,1 Mio. im Bankenvertrieb. Durch die Fusion sei die Zusammenarbeit „noch enger und effizienter“ geworden, sagt Klaus Pekarek, Vorstand für den Bankenvertrieb. Die Raiffeisen Versicherung bleibt als Vertriebsmarke weiterhin erhalten. Versicherungen werden ausschließlich über die Raiffeisenbanken verkauft. Die Kooperationsvereinbarung wurde kürzlich bis Ende 2022 verlängert.

Als erstes Produkt der neuen „UNIQA Insurance Plattform“ soll spätestens 2018 eine fondsgebundene Lebensversicherung für den Bankenvertrieb lanciert werden. Parallel dazu wird auch die neue klassische Lebensversicherung mit einem Garantiezins von null Prozent und einer 100-prozentigen Kapitalgarantie auf die Nettoprämie angeboten. Im Vorjahr wurden über alle Vertriebsschienen von UNIQA Österreich rund 114.800 neue klassische Lebensversicherungen mit einem Prämienvolumen von 74,9 Mio. Euro verkauft – das bedeutet ein Plus von 6% gegenüber 2015.

Ähnliches Ergebnis für 2017 erwartet

Die Kapitalausstattung von UNIQA Österreich fiel 2016 solide aus. Die Ökonomische Solvenzquote lag bei 225%. Für das kommende Jahr erwartet das UNIQA Österreich Management ein stabiles Ergebnis vor Steuern auf dem anhaltend gleich hohen Niveau wie 2016.

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