Der 15. Jänner war ein schwarzer Tag für rund 154.000 Frankenkreditnehmer in Österreich. Der EUR/CHF-Wechselkurs wurde freigegeben, die Schweizerische Nationalbank SNB stützt den Wechselkurs nicht mehr bei 1,2 gegen Frankenaufwertungen. „Massive Abwertungen des Euros gegenüber dem Schweizer Franken haben einmal mehr österreichische Kreditnehmer härter getroffen als alle anderen in der EU“, so Markus Waghubinger, Diplom. Finanzberater (BAK) und EFA® European Financial Adviser in seinem Artikel der kommenden Februar-Ausgabe von AssCompact.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 20.01.2015
Der 15. Jänner war ein schwarzer Tag für rund 154.000 Frankenkreditnehmer in Österreich. Der EUR/CHF-Wechselkurs wurde freigegeben, die Schweizerische Nationalbank SNB stützt den Wechselkurs nicht mehr bei 1,2 gegen Frankenaufwertungen. „Massive Abwertungen des Euros gegenüber dem Schweizer Franken haben einmal mehr österreichische Kreditnehmer härter getroffen als alle anderen in der EU“, so Markus Waghubinger, Diplom. Finanzberater (BAK) und EFA® European Financial Adviser (im Bild) in seinem Artikel der kommenden Februar-Ausgabe von AssCompact.
Wer immer noch Fremdmittel in Schweizer Franken offen hat, ist in prominenter Gesellschaft, denn die Städte Wien, Linz und Salzburg wurden vermutlich von der Aufhebung der EUR/CHF 1,20 Stützung hart getroffen.
Wie schätzt Währungsexperte Gerhard Massenbauer die weitere Entwicklung ein? „Wir gehen davon aus, dass der Franken latent unter Aufwertungsdruck bleibt. Sollte die EZB die Schleusen öffnen und dazu noch ein Grexit [Anm. d. Red.: Austritt Griechenlands aus der Eurozone] eintreten, kann der Euro neuerlich 80 Rappen erreichen oder gar noch tiefere Kurse.“
Mit Stand Frühjahr 2014 waren in Österreich immer noch 35,6 Mrd. Euro an Frankenkrediten offen, so viel wie in keinem anderen EU-Land. Der Hauptanteil von 24,9 Mrd. Euro entfällt dabei auf Privathaushalte.
Als die FMA im Oktober 2008 die Vergabe von Fremdwährungskrediten verbot (bzw. stark einschränkte), gab es in Österreich noch 270.000 Frankenkredite, mittlerweile gibt es in Österreich „nur“ noch 154.000 Haushalte mit eidgenössischen Schulden. „Wir haben alle Frankenkreditnehmer seit 2008 wiederholt kontaktiert. Alle wurden über ihre Handlungsmöglichkeiten aufgeklärt“, so Bank-Austria-Sprecher Matthias Raftl am 16. Jänner. Dieser Gesprächsbedarf wird sich nun in den nächsten Monaten weiter erhöhen, doch verlangen dürfen Banken nach Ansicht des VKI kaum etwas vom Kunden.
„Doch egal was Experten jetzt sagen, der einzig solide einschätzbare Wechselkurs ist der heutige und der vergangene. Zukünftige sind reine Spekulation, selbst die erfahrensten Experten können zukünftige Kurse nicht mit ausreichend hoher Wahrscheinlichkeit bestimmen. Somit bleibt dem Kreditnehmer eigentlich nur eines: Sich die Frage zu stellen, ob man mit solchen Schwankungen im Kreditportfolio leben kann. Eine Frage, die man eigentlich schon bei der Erstberatung zur Fremdwährungsfinanzierung gestellt bekommen hätte sollen“, so Markus Waghubinger abschließend.
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