Die Österreicher sparen im Schnitt 216 Euro pro Monat - und damit um 84 Euro mehr als noch vor zehn Jahren. Das ergibt eine Imas-Studie im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen. Private Haushalte hatten per Ende Juli dieses Jahres laut OeNB Einlagen von rund 230 Mrd. Euro gebunkert – ein Plus von 3,2% zum Juli 2015.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 13.10.2016
Das Sparbuch ist im Zehnjahres-Vergleich als Top-Sparform sogar leicht angestiegen ist auf 77% (+6). Bausparverträge haben aktuell 62% (+8) abgeschlossen, Wertpapiere haben das größte Plus mit 27% (+13) und mit Immobilien sorgen derzeit 17% vor.
Für 7 von 10 Befragten ist Sparen laut eigenen Angaben wichtig. 77% der Österreicher halten sich selbst für eher sicherheitsbetonte Sparer. Sie nehmen die niedrigen Zinsen in Kauf, auch wenn sie dabei Geld verlieren. Dabei hat ein Anlagemix aus Sparbuch, Wertpapieren und Versicherungen langfristig gesehen die besten Chancen auf Erträge, heißt es in der Imas-Studie. Nur 14% bezeichnen sich als „gemischte Anleger“ – also teils sicherheitsbetont und teils risikobereit. 5% der Österreicher halten sich selbst für risikobereite Anleger.
Finanzwissen lässt zu wünschen übrig
Aktien, Investmentfonds & Co. gewinnen an Bedeutung. 6 von 10 sehen die Möglichkeit, damit Gewinne zu machen. Rund 40% sehen eine steigende Bedeutung von Wertpapieren und halten sie auch für die Altersvorsorge geeignet. 80% sind sich auch des Risikos bewusst, dass man damit auch Verluste einfahren kann – jeder Zweite findet, dass Wertpapiere schwierig zu verstehen sind.
Über 40% der Österreicher würden eine Veranlagung in Wertpapieren in Erwägung ziehen, wenn sie das entsprechende Wissen dazu hätten. Denn mit der Erklärung vieler Finanzbegriffe sind die Österreicher überfordert. Begriffe wie Volatilität können 80% nicht definieren, mit dem Wort „Ausgabekurs“ können 58% nichts anfangen und von einem Nennwert hat jeder Zweite noch nichts gehört. 4 von 10 könnten auch nicht erklären, was ATX bedeutet, genauso viele sind mit dem Wort „Investmentfonds“ überfordert.
80% wenden sich an persönlichen Berater
Auch wenn es um das Wissen zu diesem Thema schlecht bestellt ist, sagen fast 8 von 10 Österreicher, dass der Berater in ihrer Bankfiliale ihr erster Ansprechpartner ist, wenn es um Finanzthemen wie Geldanlage geht. Erst weit abgeschlagen folgen Freunde und Bekannte mit 28% sowie das Internet mit 18%. Dreiviertel der Österreicher haben bereits ein Beratungsgespräch mit dem Vertrauten ihrer Hausbank geführt, davon 59% über das Thema Geldanlage.
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