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Wie Big Data die Arbeitsweise der Aktuare verändert

Wie Big Data die Arbeitsweise der Aktuare verändert

23. November 2018

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3 Min. Lesezeit

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News-Management & Wissen

Dank zusätzlicher Datenquellen wie Telematik-Apps im Auto werden heute gigantische Datenmengen erzeugt. Welche Vorteile dies bietet, wo die Grenzen liegen und vor welche Herausforderungen die Aktuare stehen, erklärt Rainer Fürhaupter, Vorstandsmitglied der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV).

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 23.11.2018

Neue Technologien und Big Data verändern die Arbeitsgrundlage von Aktuaren: die Daten. Zwar wurde etwa in der Kranken- und Kfz-Versicherung auch früher mit großen Datenbeständen gearbeitet, diese wurden jedoch ausschließlich zu festen Zeitpunkten erhoben und entsprachen vorab festgelegten Formaten. „Durch die Nutzung von Fitnesstrackern oder Telematik-Apps im Auto werden heute laufend Daten in gigantischem Umfang generiert, die unterschiedlichste Datentypen umfassen und vielfach kaum oder nicht strukturiert sind“, so Fürhaupter.

Prävention und maßgeschneiderte Prämien

„Durch Data Science wird die Versicherungswirtschaft in der Lage sein, in größerem Maß kundenorientierte Services und maßgeschneiderte Versicherungsprodukte anzubieten“, ist der Aktuar überzeugt. So können etwa durch moderne Geoanalytics-Methoden hochwassergefährdete Gebiete noch genauer bestimmt werden. So lassen sich nicht nur Schadenschwerpunkte frühzeitig erkennen und bauliche Gegenmaßnahmen einleiten, sondern können auch Prämien exakter auf das tatsächliche Risiko zugeschnitten werden. „Durch diese bessere Transparenz und die fairere Prämienzuordnung sollte in der Bevölkerung die Motivation steigen, sich zu versichern.“

Mehr Daten heißt nicht immer mehr Information

Die neuen Datenmengen stellen auch deren Aufarbeitung vor neue Aufgaben und erfordern innovative Data-Analytics-Methoden sowie eine genaue Qualitätskontrolle. „Denn es ist ein Trugschluss, dass mehr Daten immer gleichbedeutend sind mit einem Informationszugewinn.“

Die heute schon bestehenden Telematik-Tarife werfen rechtliche Fragen, vor allem bezüglich Datenschutz, auf. Hier könnte sich Fürhaupter eine Art „europaweiter Kodex“ vorstellen. „Darin sollte geregelt sein, welche Daten wie für die Kalkulation von Versicherungstarifen verwendet werden dürfen.“

Telematik-Tarife gegen Solidarprinzip?

Die Kritik, Telematik-Tarife würden das Solidarprinzip der Versicherung aushebeln, hält Fürhauptner für nicht berechtigt. „Der erwartete Schaden wird noch besser zugeordnet und dank der Echtzeiterhebung des Fahrverhaltens werden Autofahrer zu einem schadenverhütenden Fahrstil motiviert – mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die Unfallzahlen.“

Quelle: AssCompact Deutschland; bearbeitet durch Redaktion Österreich

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