Niedrigzinsen und ein wachsendes Produktangebot sorgen für den Aufschwung der fondsgebundenen Lebensversicherung. Selbst für die tendenziell risikoscheuen Österreicher sei sie kein Widerspruch zu Sicherheit, meint Mag. Erwin Mollnhuber, Mitglied des Vorstands der NÜRNBERGER Versicherung AG Österreich, im Interview mit AssCompact.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 01.08.2018
Von einer „Ablöse“ der klassischen durch die fondsgebundene Lebensversicherung möchte Erwin Mollnhuber (l.) im Gespräch mit AssCompact Herausgeber Franz Waghubinger zwar nicht unbedingt sprechen. „Aber im Moment ist es tatsächlich so, dass die Fondsgebundene im Rahmen der langfristigen Altersvorsorge unschlagbar ist. Nach den Jahren der Finanzkrise ist das Vertrauen der Berater und Kunden in fondsgebundene Vorsorgeprodukte wieder zurück. Und das Produktangebot, auch in Hinblick auf das Thema Veranlagungsrisiko, hat sich in den letzten Jahren stark erweitert.“
„Nicht zwangsweise mit hohem Risiko verbunden“
Der Trend stehe dem traditionell stark ausgeprägten Sicherheitsbedürfnis der Österreicher nicht entgegen. „Eine FLV muss nicht zwangsweise mit hohem Risiko verbunden sein“, so Mollnhuber. So können Kunden etwa aus einer Vielzahl von Anlagekategorien und unterschiedlichen Risikoklassen wählen. „Der Kunde kann auch entscheiden, ob er lieber ein fixfertiges Portfolio bevorzugt oder die Fonds selbst bzw. mit seinem Berater auswählen will.“ Die langfristige Veranlagung in eine Fondsgebundene entspreche – insbesondere in Zeiten der Niedrigzinsen – am besten den Sicherheits- und Ertragsbedürfnissen der Österreicher.
BU-Polizze sollte Standard sein
„Noch lange nicht ausgeschöpft“ sei das Potenzial in der Berufsunfähigkeitsversicherung. „Wie es heute Standard ist, dass man bei einer Finanzierung eine Ablebensversicherung abschließt, sollte es auch Standard sein, dass man in einem solchen Fall eine BU abschließt. Denn eine Berufsunfähigkeit hat oft finanzielle Einbußen zur Folge – es wird in einem solchen Fall sehr schwierig, seine Kredittilgung weiter zu bedienen.“ Dasselbe gelte für die Altersvorsorge. „Steht weniger Einkommen zur Verfügung, geht das sehr oft zu Lasten der Sparbeträge“, so Mollnhuber.
Laufende Provision – „vieles spricht dafür“
Die NÜRNBERGER hat in den letzten fünf Jahren die laufende Provision forciert. Ein Erfolgsmodell der Zukunft? „Wie die Praxis zeigt, spricht vieles dafür.“ Mittlerweile werde annähernd die Hälfte des Beitragsvolumens über Makler- und Mehrfachagenten in Form von Verträgen mit laufender Provision vermittelt – „Tendenz steigend“.
Das gesamte Vorstandsinterview lesen Sie in der AssCompact August-Ausgabe
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