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„Wer den heißen Ritt auf den Aktienmärkten nicht mitmacht, verliert Kaufkraft“

„Wer den heißen Ritt auf den Aktienmärkten nicht mitmacht, verliert Kaufkraft“

30. Januar 2017

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3 Min. Lesezeit

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News-Finanzen

Während sich Staaten und Zentralbanken über die Rückkehr der Inflation in der Eurozone freuen, werden Anleger davon wenig begeistert sein – denn dank anhaltender Nullzinsen sinkt die ohnehin negative Realverzinsung noch weiter. Nur noch das Risiko des Aktienmarktes bietet die Chance auf Kapitalerhalt, sagt Mag. Markus Waghubinger, AssCompact Investment & Finanzen.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 30.01.2017

„Während Anleger echte Kaufkraft verlieren, wenn der Warenkorb aus typischen Produkten und Dienstleistungen teurer wird und das angelegte Kapital unverzinst bleibt, profitieren die Staatsfinanzen von diesem Umfeld“, so Waghubinger. Eine anziehende Inflation sorgt nämlich für höhere Staatseinnahmen aus Steuern und einen konstant geringen Aufwand für Fremdkapital.

Was bedeutet negative Realverzinsung konkret? „Entschließt sich ein Anleger heute Kapital für fünf Jahre anzulegen und dadurch vorerst auf Konsum zu verzichten, müsste er ein Produkt finden mit dem er realistischer Weise 10% Nettorendite in den nächsten fünf Jahren erzielen wird, um dann die gleiche Menge Konsumgüter erwerben zu können.“ Eine österreichische Staatsanleihe zahle in diesem Laufzeitbereich jedoch keine positiven Zinsen und sei somit auch als Beimischung als totes Kapital zu betrachten. „Je höher die reale Negativverzinsung wird, desto schwieriger wird es generell mit Anleihen seinen Kapitalerhalt zu sichern“, so Waghubinger. „Nur noch Investments in Anleihen aus den unteren Ratingsegmenten können diese Renditeziele auf Fünf-Jahres-Sicht erfüllen, natürlich verbunden mit dem erhöhten Ausfallrisiko.“

Aktien ernten Skepsis in Österreich

Der Aktienmarkt bleibe somit laut Waghubinger „die letzte realistische Chance auf einen Kapitalerhalt“. Genau diesem stehen die Österreicher aber besonders skeptisch gegenüber. „Eine aktuelle Studie der ING-DiBa zeigt, dass in keinem anderen Industrieland Aktien als so riskant gesehen werden wie in Österreich.“ So sehen 68% in Aktien ein sehr hohes finanzielles Risiko, kaum jemand aber bei ähnlich volatilen Edelmetallen oder auch Immobilien. „Das Jahr 2017, mit seinen Volatilitätstreibern Brexit und der Unberechenbarkeit von Donald Trump, wird da wohl nicht zur Änderung der Meinung bezüglich Aktieninvestments beitragen können.“ Eines sei jedoch klar: „Wer diesen heißen Ritt auf den Aktienmärkten nicht mitmachen möchte, kann von einem sicheren Verlust der Kaufkraft des angelegten Kapitals ausgehen“, warnt der Finanzexperte – „denn sicher zu sein scheint derzeit nur die Notwendigkeit einer negativen Realverzinsung für die Sanierung krisengebeutelter Staaten, damit diese keine strukturellen Reformen einleiten müssen.“

Der gesamte Artikel erscheint in der AssCompact Februar-Ausgabe.

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