Feuer und Explosionen verursachen weltweit die größten Schäden für Unternehmen. Vor allem die daraus resultierenden Betriebsunterbrechungen treiben die Kosten in die Höhe. Zu diesen Ergebnissen kommt ein aktueller Bericht der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS).
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 13.12.2018
Für den „Global Claims Review“ wurden mehr als 470.000 Schadenfälle der letzten fünf Jahre aus über 200 Ländern analysiert. Fazit: Zwar haben auch Wirbelstürme und andere Naturkatastrophen in den letzten zwei Jahren verheerende Schäden verursacht. Die mit Abstand größte Anzahl an Versicherungsfällen weltweit melden Unternehmen aber aufgrund von technischen und menschlichen Faktoren. Häufigster Schadenauslöser weltweit sind Feuer und Explosionen (24% aller Schadenfälle). Kollisionen und Abstürze in der Luftfahrt – ob am Boden oder in der Luft – bilden die zweitwichtigste Schadenursache (14%). Fehlerhafte Verarbeitung/mangelhafte Wartung, Stürme und defekte Produkte komplettieren die Top 5 der größten Schadenursachen. Über 75% der finanziellen Verluste in aller Welt sind durch die zehn wichtigsten Ursachen entstanden.
Österreich: Feuer verursacht die höchsten Kosten
Auch in Österreich entstehen die mit Abstand teuersten Schäden durch Feuer und Explosionen. Sie machten im Untersuchungszeitraum 53% des Gesamtwerts aller Schäden aus. Zahlenmäßig am häufigsten treten Schäden auf, die durch fehlerhafte Verarbeitung und Wartung entstehen (13%). Erhebliche Anteile entfallen außerdem auf Flugzeugkollisionen (13% der Schadenfälle), beschädigte Waren (7%) und Produktmängel (6%).
Betriebsunterbrechungen treiben Kosten in die Höhe
Die in den letzten fünf Jahren durch Feuer und Explosionen vernichteten Werte belaufen sich weltweit auf mehr als 14 Mrd. Euro. Klammert man Naturkatastrophen aus, dann gingen über die Hälfte der 20 größten analysierten Versicherungsereignisse mit einer durchschnittlichen Schadensumme von knapp 1,5 Mrd. Euro auf diese Ursache zurück. Vor allem Feuerschaden-bedingte Betriebsunterbrechungen die Schäden in die Höhe: Im Durchschnitt belaufen sich Sachversicherungsansprüche aufgrund von Betriebsunterbrechungen auf über drei Millionen Euro pro Schadenfall – rund 39% mehr als der Mittelwert des zugehörigen direkten Sachschadens.
Risiken durch neue Technologien und Vernetzung
Die Analyse zeigt laut Allianz-Experten, dass für Unternehmen und ihre Versicherer immer höhere Werte auf dem Spiel stehen. So werden im vernetzten und globalisierten Umfeld Vermögensschäden noch weiter ansteigen. Einerseits liege das an der geografischen Wertekonzentration – nicht selten in Regionen mit hoher Risikoexposition –, andererseits an Dominoeffekten entlang von Lieferketten und weltumspannenden Netzwerken. Ole Ohlmeyer, AGCS Country Manager für Österreich: „In Zukunft werden neue Technologien zwar geschäftliche Vorteile, aber auch neue Risiken und Versicherungsschäden mit sich bringen. Allerdings geben diese Technologien uns auch die Chance, Verluste zu verhindern oder zumindest zu verringern und die Schadenregulierung für unsere Kunden zu optimieren.“
Bild: ©ra2studio
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