Die Courtage Control Consulting GmbH hat mit Wirkung 1. April 2019 neue Eigentümer. 50% der Anteile halten nun Kap Dion über ihre Geschäftsführer Dr. Ignaz Geiger und Dipl.-Vw. Jens Bühring (je 25%), die anderen 50% Ing. Walter Gandler, MBA und Ing. Mag. Herbert Orasche, die Gründer und Geschäftsführer von g&o (je 25%).
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 01.04.2019
Die operative Geschäftsführung bleibt in den Händen von Dipl. Ing. Andrea Wellner: „Ich habe einen Geschäftsführervertrag auf drei Jahre mit Verlängerungsoption“, sagt die bisherige 74,9% Eigentümerin. Christian Brandstätter – er hielt bisher 25,1% der Anteile – scheidet aus der Courtage Control Geschäftsführung aus, verantwortet aber weiterhin den Vertrieb und bleibt in der Geschäftsführung von Maklernet (VERA).
„Ziel dieses richtungsweisenden Schrittes ist die Stärkung des Unternehmens in zweierlei Hinsicht, ihrer Beratungskapazität für die Versicherungswirtschaft und ihrer technischen Ressourcen“, heißt es in einer Presseaussendung der Courtage Control Consulting GmbH.
Kap Dion sieht Fortsetzung des etablierten Kurses
Was hat den IT-Dienstleister Kap Dion zur Übernahme von Courtage Control motiviert? „CCC hat ein solides Geschäftsmodell und beeindruckende Leistungen und ergänzt sich gut mit unseren fachlichen und IT-Kompetenzen. Darüber hinaus gibt es Synergiepotentiale in einigen Feldern“, sagt Ignaz Geiger. Ziel sei eine langfristige Absicherung des Geschäftsmodells und der Dienstleistungen, auch nach dem Ruhestand von Frau Wellner in einigen Jahren, ein weiterer Ausbau und eine Aufwertung der Services von Courtage Control durch Investitionen in die Technik eine langfristige Fortsetzung des von Frau Wellner etablierten Kurses und die Erzielung von Erlösen aus hochwertigen technischen Dienstleistungen für den Versicherungsvertrieb.
Die in der Beteiligungs-GmbH vertretenen Personen haben langjährige Berufserfahrung im Bereich EDV und Informatik und seien gerade deshalb von Courtage Control ausgewählt worden, heißt es in der Aussendung. So berät Dr. Ignaz Geiger den Versicherungsverband im Projekt OMDS 3.0 und hat langjährige Erfahrung bei der Umsetzung von IT-Projekten: „Da wir als Kap Dion auch den OMDS 3 Standard im VVO definieren und vorantreiben ist es auch unser Ziel diesen Standard mit CCC zu verbreiten und zu pushen“, so Geiger. Dipl.-Vw. Jens Bühring hat jahrelange Erfahrung in der Entwicklung von Fachsoftware im Versicherungswesen.
Neuer Schub für OMDS 3 Standard?
Auch Walter Gandler und Herbert Orasche bringen – so Andrea Wellner – als Versicherungsmakler profunde Marktkenntnisse mit: „Mit diesem Schritt sichern sie die Kontinuität für die Branche und ihre eigenen Unternehmen und können wertvolle, fachliche Inputs weitergeben.“
„Schon seit vielen Jahren schätzen wir an Frau Andrea Wellner ihre äußerst kompetente und zuverlässige Art. Zudem halten wir es für wichtig, dass ein österreichischer Versicherungsmakler einen verlässlichen Datenlieferanten hat“, kommentieren Walter Gandler und Herbert Orasche ihren Einstieg bei Courtage Control.
Ziel sei es, das Datenmanagement zwischen Versicherungsunternehmen und Versicherungsmakler zu regeln. „Auch wollen wir der momentan sehr politisch geführten Diskussion zwischen BiPRO und OMDS 3.0 nicht länger untätig zusehen. Ein kleines Land wie Österreich braucht nur einen Standard. Wir wollen die Datenhaltung zentralisieren, das heißt die Daten der Versicherer sollen nach Möglichkeit nur noch an einem Ort liegen. Damit soll die Datensicherheit für die österreichischen Versicherungsmakler in höchstem Maße gewährleistet werden“, so die beiden g&o-Gründer.
Sensible Daten: Beteiligte sehen keine Interessenskonflikte
Interessenskonflikte, die aus der Verwaltung von sensiblen Provisions- und Bestandsdaten von Kunden bzw. Mitbewerbern am Vermittlermarkt resultieren, sehen weder Andrea Wellner noch die beiden g&o-Gründer: „Das hat mit g&o nichts zu tun“, so Andrea Wellner. Gandler und Orasche seien beide auch Versicherungsmakler mit langer Erfahrung und nicht als g&o in der Beteiligungsgesellschaft: „Ein Durchgriffsrecht als Gesellschafter zur GmbH, was Daten betrifft, existiert ja nicht“, so Wellner.
In die gleiche Kerbe schlagen Walter Gandler und Herbert Orasche: „Die Beteiligungsgesellschaft, die Courtage Control gekauft hat, ist keine operative Gesellschaft, sondern eine Investitionsgesellschaft, die Courtage Control finanziell und durch Know-how langfristig am Markt absichern soll. Der streng vertrauliche Umgang mit Daten ist ein unverzichtbarer Grundpfeiler von Courtage Control und kann schon alleine durch die gesetzlichen Vorgaben nicht ausgehebelt werden.“
Den Kaufpreis lässt sich Andrea Wellner nicht entlocken: „Es ist genug, dass ich irgendwann ruhig in Pension gehen kann und dass für die nächsten Jahre die Firma auch für zusätzliche Investitionen gut aufgestellt ist.“
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