Das Mobilitätsbarometer 2025 von Europ Assistance und Ipsos zeigt eine zunehmende Differenzierung im Mobilitätsverhalten der Europäer:innen. Während der private Pkw weiterhin stark verbreitet ist, gewinnen alternative Antriebe und multimodale Verkehrslösungen an Bedeutung. In Österreich zeigt sich eine verstärkte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Fahrräder und Carsharing-Angebote.

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 10.04.2025
Die Erhebung zum Mobilitätsbarometer 2025 wurde von Europ Assistance in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Ipsos durchgeführt. Befragt wurden 9.000 Personen in Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Portugal, Spanien, Österreich, der Schweiz und der Tschechischen Republik. Der Befragungszeitraum lag zwischen dem 17. Dezember 2024 und dem 13. Januar 2025. Im Fokus standen die Mobilitätsgewohnheiten, Verkehrsmittelwahl sowie Einschätzungen zu alternativen Antriebssystemen.
Hoher Autobesitz in Österreich – E-Mobilität wächst moderat
In Österreich besitzen 86% der Befragten mindestens ein Auto. 85% planen, auch künftig ein eigenes Fahrzeug zu nutzen. Der Anteil alternativer Antriebe ist gegenüber dem Vorjahr um drei Prozentpunkte gestiegen. 27% der Befragten in Europa denken über den Kauf eines Elektrofahrzeugs nach (2024: 29%, 2023: 31%).
Für Österreich wurden als Hauptgründe für einen möglichen Umstieg Kraftstoffkosten (37%), Umweltgründe (31%), die Notwendigkeit eines neuen Fahrzeugs (28%), staatliche Anreize (27%) und die bessere Verfügbarkeit von Ladestationen (21%) genannt.
Mobilitätsverhalten in Österreich verändert sich schrittweise
41% der österreichischen Befragten nennen wirtschaftliche Gründe als zentrales Motiv für eine Veränderung ihrer Mobilitätsgewohnheiten. Das Zufußgehen (97%) und der private Pkw (85%) sind in Österreich weiterhin die meistgenutzten Verkehrsmittel an Werktagen.
In den nächsten zwölf Monaten planen 23%, häufiger zu Fuß zu gehen, 13% wollen öffentliche Verkehrsmittel stärker nutzen, vier Prozent setzen auf das herkömmliche Fahrrad, ein Prozent auf das Elektrofahrrad. Im europäischen Vergleich geben 60% der Befragten an, ihre Mobilität insgesamt umweltfreundlicher gestalten zu wollen.
Rückgang bei Fahrradnutzung, Zuwachs bei Carsharing
71% der Österreicher:innen besitzen ein Fahrrad, 63% ein konventionelles, 28% ein E-Bike. Im Vergleich zu 2024 sank die Nutzung konventioneller Räder um sechs Prozentpunkte, bei E-Bikes um zehn Prozentpunkte.
Gleichzeitig nimmt das Interesse an geteilten Mobilitätslösungen zu: 31% nutzen Carsharing-Angebote – ein Anstieg um vier Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Auch öffentliche Verkehrsmittel werden verstärkt genutzt: 72% der österreichischen Befragten geben an, regelmäßig auf Bus oder Bahn zurückzugreifen, was einem Plus von drei Prozentpunkten entspricht.
Infrastruktur und Kombinierbarkeit als Einflussfaktoren
Multimodale Mobilität ist in Österreich – wie in anderen Ländern – verbreitet: Viele Befragte kombinieren Auto, öffentliche Verkehrsmittel und sanfte Mobilitätsformen wie Fahrrad oder Zufußgehen. Laut Studie sind Verbesserungen der Infrastruktur ein wesentlicher Grund für verändertes Mobilitätsverhalten. 32% der Befragten geben an, deshalb häufiger Fahrräder oder Roller zu nutzen.
Versicherungsbedarf bei alternativen Mobilitätsformen nimmt zu
Mehr als die Hälfte der Fahrradbesitzer:innen in Europa plant, Versicherungs- und Assistance-Leistungen in Anspruch zu nehmen. In Österreich zeigt sich ein vergleichbarer Trend. Pannenhilfe, Reparatur, Ersatzfahrzeuge sowie Abhol- und Zustelldienste sind die meistgenannten Leistungen.
46% der Befragten würden im Pannenfall öffentliche Verkehrsmittel nutzen, wenn ihnen ein Mobilitätsbudget zur Verfügung steht. 45% bevorzugen ein Ersatzfahrzeug.
Wolfgang Lackner, CEO der Europ Assistance und Vorstandsvorsitzender der Europäischen Reiseversicherung:
"Mit der wachsenden Verbreitung von Elektro- und Sharing-Mobilitätslösungen steigt auch das Bedürfnis nach umfassender Absicherung unterwegs. Die Menschen möchten flexibel reisen, ohne auf Sicherheit verzichten zu müssen. Europ Assistance und Europäische Reiseversicherung fokussieren sich auf dieses Bedürfnis. Wir bieten maßgeschneiderte Versicherungs- und Assistance-Dienstleistungen, die den neuen Mobilitätsformen gerecht werden und für verlässlichen Schutz im Alltag sorgen."
Kosten als wichtigste Hürde für E-Mobilität in Österreich
Wie in anderen Ländern auch, werden die Anschaffungskosten als größte Hürde beim Umstieg auf Elektrofahrzeuge genannt: 51% der Europäer:innen nennen diesen Punkt, gefolgt von fehlender Ladeinfrastruktur (26%). In Österreich entspricht die Reihenfolge der Beweggründe für oder gegen ein E-Auto ebenfalls dem europäischen Durchschnitt.
Die häufigsten Motive für einen Wechsel sind Kraftstoffkosten (37%), Umweltgründe (31 %), die Notwendigkeit eines neuen Fahrzeugs (28 %), staatliche Anreize (27%) und die Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur (21%).
Österreich im europäischen Mobilitätswandel eingebettet
Die Ergebnisse des Mobilitätsbarometers 2025 zeigen: Österreich weist in vielen Bereichen vergleichbare Entwicklungen auf wie andere europäische Länder. Während der Pkw-Besitz stabil bleibt, gewinnen alternative Mobilitätsformen, Carsharing, multimodale Lösungen und Versicherungsangebote für neue Verkehrsträger an Bedeutung. Veränderungen erfolgen schrittweise, mit teils regionalen Besonderheiten.
Foto oben: Wolfgang Lackner, CEO der Europ Assistance und Vorstandsvorsitzender der Europäischen Reiseversicherung
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