Unternehmenspolitik ist eine unsichtbare Kraft, die Innovationen bremst, Ressourcen verschwendet und Talente demotiviert. Machtkämpfe, Intrigen und ineffiziente Entscheidungsprozesse durch Rechthaberei sind nicht nur Symptome, sondern auch Treiber einer toxischen Unternehmenskultur.
Artikel von:

Dr. Yvonne Köster
Coach, Beraterin und Trainerin | © privat
Es gibt verschiedene Mechanismen, die auf eine Unternehmenspolitik einwirken:
- Machtkämpfe: Führungskräfte konkurrieren um Einfluss, oft auf Kosten des Gesamterfolgs. Anstatt Zusammenarbeit zu fördern, werden Abteilungen zu abgeschotteten Silos.
- Intrigen: Hinter dem Rücken von Kollegen werden Allianzen geschmiedet, um persönliche Agenden durchzusetzen. Diese Vorgehensweise schwächt Vertrauen und schürt Misstrauen.
- Ineffiziente Entscheidungen: Entscheidungen werden nicht im besten Interesse des Unternehmens getroffen, sondern um Egos zu befriedigen oder politische Spielchen zu gewinnen.
- Schwächung von Gegnern: Statt konstruktivem Wettbewerb wird Energie darauf verwendet, potenzielle Rivalen zu untergraben, was die Dynamik des gesamten Unternehmens lähmt.
Die Folgen für die Wirtschaft sind enorm. Unternehmen, die von interner Politik dominiert werden, verlieren ggf. hochqualifizierte Mitarbeiter. Der Fokus auf persönliche Agenden hindert Unternehmen daran, mutige Entscheidungen zu treffen und Innovationen zu fördern. Ressourcen werden verschwendet, wenn Prioritäten nicht auf strategische Ziele ausgerichtet sind.
Unternehmen können konkret eine Kultur der Transparenz durch eine offene Kommunikation fördern und so Missverständnisse und Misstrauen abbauen. Ferner Entscheidungen mit Klarheit nachvollziehbar machen. Zudem empfehle ich, gezielt die Führungskräfteentwicklung durch Coaching und ein Programm zu stärken. Denken Sie auch über Anreize nach, die auf Zusammenarbeit und nicht auf individuellen Erfolg ausgerichtet sind.
Klare Werte wie Respekt, Integrität und Zusammenarbeit sollten in den Mittelpunkt gestellt werden. Führungskräfte können zudem daran gemessen werden, wie gut sie diese Werte vorleben.
Organisationen können ferner neutrale Mediatoren einsetzen, um Konflikte konstruktiv zu lösen. Denken Sie über ein strukturiertes Feedback-System nach, das es Mitarbeitern ermöglicht, ohne Angst vor Repressalien Probleme anzusprechen.
Eine weitere Möglichkeit haben Unternehmen, wenn sie Strukturen aufbrechen, die Politik begünstigen:
- Silos abbauen und cross-funktionale Teams fördern.
- Flache Hierarchien schaffen und weniger Raum für Machtkämpfe lassen.
- Unternehmen müssen den Mut haben, sich von Personen zu trennen, die wiederholt destruktives Verhalten zeigen oder politische Spiele vor die Unternehmensziele stellen.
Unternehmenspolitik ist ein Gift, das die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit untergräbt. Durch eine bewusste Gestaltung der Kultur, klare Werte und transparente Prozesse können Sie Politik entschärfen und ein Umfeld schaffen, in dem Talent und Innovation gedeihen kann. Politik darf nicht ignoriert werden, sondern gegen sie muss aktiv angegangen werden – zum Wohl der Mitarbeiter und des wirtschaftlichen Erfolgs.
Den Beitrag lesen Sie in der AssCompact März-Ausgabe!
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