Schreckgespenst Digitalisierung: wird sie den Versicherungsvertrieb völlig auf den Kopf stellen - womöglich zum Nachteil der Vermittler? Eine nicht ganz unberechtigte Befürchtung. Dass Makler den digitalen Wandel durchaus für sich nutzen können, weiß Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung in Deutschland.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 07.03.2016
„Digitalisierung“ - was heißt das eigentlich? Im Allgemeinen handelt es sich dabei um die Optimierung von Prozessen durch den intelligenten Einsatz von Software. „Solche Prozesse können dabei unterschiedlicher Natur sein: sei es die App-gestützte Kundenansprache im Vertrieb, die Automatisierung wiederkehrender Arbeiten oder die Organisation unternehmensinterner Informations-Flows“, so Prof. Hauer. Unbestritten biete die Digitalisierung enormes Potenzial, um eingefahrene Abläufe zu optimieren und so Zeit und Geld zu sparen. Doch um mit einem IT-Projekt erfolgreich zu sein, braucht es die richtige Kombination aus Fach- und IT-Know-how.
Neben optimierten Arbeitsabläufen und Kosteneinsparungen kommt auch der digitale Nutzen im Vertrieb nicht zu kurz. „So können Apps als ‚digitale Helfer‘ bei der Veranschaulichung von Risikolücken unterstützen und damit den Einstieg in das Beratungsgespräch deutlich erleichtern“, weiß der IVFP-Geschäftsführer, der mit seinem Team den Markt für Vorsorgeprodukte in Deutschland untersucht und neue Trends begleitet.
Mit digitaler Unterschrift Zeit sparen
„Ein Kernaspekt im Bereich Digitalisierung ist die Vermeidung von Medienbrüchen oder anders gesagt, eine einmal gesammelte Information muss jederzeit verfügbar, wiederauffindbar und digital weiterzuverarbeiten sein“, so Hauer. Wer seinen Kunden die Möglichkeit einer digitalen Unterschrift anbietet, könne sich den Arbeitsschritt gänzlich ersparen, Verträge oder Beratungsprotokolle einzuscannen und zu archivieren. Vorsicht: die Lösung zur digitalen Unterschrift muss sicherstellen, dass ein unterschriebenes Dokument nicht mehr geändert werden kann, damit die Signatur als rechtssicher gilt. „An dieser Anforderung scheitern allerdings viele Freeware-Apps, die in den einschlägigen Stores erhältlich sind.“
Mit maßgeschneiderter Software Kosten sparen
„Oftmals reicht schon eine kleine Idee aus, um Kosteneinsparungen durch Digitalisierung zu erzielen.“ Vor allem Tätigkeiten mit hohem manuellem Aufwand oder Arbeitsabläufe, die sich stark auf Excel bzw. Access stützen, können enormen Zeit- und damit Kostengewinn bringen, wenn sie durch eine maßgeschneiderte Software ersetzt werden. Hauer: „Denn Excel- oder Access-Lösungen sind für den Vertrieb nicht immer optimal in den Beratungsprozess einzubinden. Zudem kann es zu Problemen bei der Aktualisierung bzw. Verteilung der Updates geben.“
Digitalisierung steht erst am Anfang
Beispiele für die erfolgreiche Optimierung von Arbeitsabläufen und Vertriebsaktionen durch digitalisierte Prozesse und Anwendungen gibt es also schon. Dies alles sei, so Hauer, aber erst der Anfang.
Quelle: AssCompact Deutschland, bearbeitet durch Redaktion Österreich
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