Dass Frauen ein besseres Händchen für Geldangelegenheiten haben, sagen mittlerweile einige Studien. Ihre finanzielle Vorsorge sollten sie noch viel stärker forcieren - auch wenn ihnen keine größeren Summen zur Verfügung stehen sollten, so die Experten von der Partner Bank.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 08.04.2016
Eine Auswertung von 600.000 Wertpapierdepots einer weltweit tätigen Bank ergab, dass weibliche Sparer im Zeitraum von 12 Monaten eine Rendite von 5,8% erwirtschafteten. Männer kamen im gleichen Zeitraum dagegen nur auf ein Plus von 4,1%. Der Unterschied erscheint auf den ersten Blick nicht so groß, Anlagezeit und Zinseszinseffekt verwandeln ihn aber in eine beachtliche Summe. Einer Untersuchung der University of California zufolge liegt die Rendite bei den von Frauen geführten Aktiendepots im Schnitt um 1,4% über der von Männern.
Laut Andreas Fellner, Vorstand der Partner Bank, haben Frauen mit einem ausgewogenen Fonds aus breit gestreuten Qualitätswertpapieren mit einer Einlage von 10.000 Euro und einer durchschnittlichen Verzinsung von 4 bis 6% ein deutliches Plus gegenüber Männern zu erwarten: nach zehn Jahren um 2.628 Euro mehr, nach 20 Jahren 8.546 Euro und nach 30 Jahren sogar 20.888 Euro. „Die Unterschiede zwischen Mann und Frau ergeben sich hier aufgrund der längeren Laufzeit. Aber auch andere Gründe sprechen für die weibliche Anlagestrategie“, so der Experte.
Welche Strategien haben erfolgreiche Anlegerinnen?
Information: Frauen sind vorsichtiger beim Anlegen, da sie oft weniger Geld zur Verfügung haben. Darum setzen sie start auf Information und minimieren so das Risiko von Fehlentscheidungen. Männer gehen häufig etwas impulsiver vor.
Risikostreuung: Frauen streuen ihre Geldanlagen breiter, um das Anlagerisiko zu verringern. Generell bauen sie ihre Depots auch defensiver auf als ihre männlichen Kollegen.
Geduld: Der Anlagehorizont von Frauen ist auf ein langfristiges, vielschichtiges Investment ausgerichtet. Männer schichten ihr Depot häufiger um und investieren eher kurzzeitig in Einzelaktien. Das kann zwar in der Situation positiv sein, schmälert jedoch den Anlageertrag aufgrund ungünstiger Ein- und Ausstiegszeitpunkte.
In Österreich besteht Nachholbedarf
„Auch wenn ihr Verdienst aufgrund vermehrter Teilzeitbeschäftigung geringer ist, sollten Frauen die Vorsorge in die eigene Hand nehmen“, ist Andrea Bodner, Vermögensberaterin bei der Partner Bank, überzeugt. Die Menge an Geld sei dabei nicht ausschlaggebend – viel wichtiger sei es, dass überhaupt angespart wird. „Auch mit kleinen Beträgen kann auf lange Sicht mit einer breit gestreuten Veranlagung aus Qualitätswertpapieren ganz gut vorgesorgt werden“, so Bodner.
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