Die Vienna Insurance Group (VIG) meldet für 2015 eine stabile Prämienentwicklung mit verrechneten, konsolidierten Prämien von 9,0 Mrd. Euro. Der Rückgang des Prämienvolumens um 1,4% sei laut aktueller Aussendung angesichts des anhaltenden Niedrigzinsniveaus vor allem auf den zurückhaltenden Vertrieb von Einmalerlägen in der Lebensversicherung zurückzuführen. Bereinigt um Einmalerläge erreicht die VIG ein Prämienwachstum von 2,2%.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 07.04.2016
Das verringerte Geschäftsergebnis wurde neben den sinkenden laufenden Finanzerträgen auch von einmaligen Effekten wie der Wertberichtigung von IT-Systemen und Wertminderungen von Firmenwerten und Versicherungsbeständen belastet. Der Gewinn (vor Steuern) erreicht 172,1 Mio. Euro.
Die Combined Ratio liegt mit 97,3% leicht über dem Vorjahreswert (96,7%). Das Finanzergebnis des Konzerns beträgt rund 1,1 Mrd. Euro. Die Kapitalanlagen (einschließlich der liquiden Mittel) per Jahresende 2015 liegen bei 31,8 Mrd. Euro und sind um 2,2% gewachsen. Der Group Embedded Value (nach Steuern) kann 2015 trotz eines schwierigen Marktumfeldes um 8,1% auf 6,5 Mrd. Euro deutlich gesteigert werden.
Sehr gutes Rating, Dividende von 60 Cent pro Aktie
Mit einem „A+“ Rating mit stabilem Ausblick von Standard & Poor‘s verfügt die VIG weiterhin über das beste Rating aller Unternehmen im ATX. Das Ergebnis pro Aktie beträgt 0,66 Euro. Für das Geschäftsjahr 2015 wird der Vorstand den Gremien eine Dividende von 60 Cent pro Aktie vorschlagen. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 78% des Netto-Konzerngewinns nach Minderheiten.
Firmen- und KMU-Geschäft mit deutlichem Zuwachs
Den größten Anteil am Gesamtprämienvolumen hat die Schaden/Unfallsparte mit 51,0%. 44,6% entfallen auf die Lebens- und 4,4% auf die Krankenversicherung.
Im Schaden/Unfall-Bereich haben die VIG-Gesellschaften 4,6 Mrd. Euro und damit um 0,8% mehr Prämien eingenommen. Gut gelaufen sind vor allem das Firmengeschäft (+7,0%) und das KMU-Geschäft (+6,0%). Mit einem beachtlichen Prämienplus wartet Rumänien auf (+21,4%), die Übrigen Märkte verzeichnen einen Anstieg von 7,3%.
Minus in der Lebensversicherung
Zurückgegangen ist das Prämienvolumen in der Lebensversicherung – und zwar um 4,2% auf 4,0 Mrd. Euro. „Der Rückgang ist ausschließlich auf eine bewusste Zurückhaltung bei der Annahme von Einmalerlägen zurückzuführen“, sagt VIG-Vorstandsvorsitzende Prof. Elisabeth Stadler. Lebensversicherungen mit laufender Prämie sind hingegen um 4,9% gewachsen.
In der Krankenversicherung, die ein Plus von 3,0% auf 398 Mio. Euro verzeichnet, entfällt der Hauptanteil des Geschäfts auf Österreich.
CEE-Märkte machen die Hälfte der Konzernprämien aus
Auch im vergangenen Jahr hat die VIG an ihrer CEE-Strategie festgehalten. Die richtige Entscheidung, so Stadler, wie die rasche Wirtschaftserholung vieler Märkte bestätigt. „Der CEE-Anteil an den Konzernprämien erreicht 50 Prozent. Zum Gewinn vor Steuern tragen die VIG-Märkte in Zentral- und Osteuropa 55 Prozent bei.“
In Österreich steigt der Gewinn
Die VIG-Konzerngesellschaften Wiener Städtische, Donau und s Versicherung haben mit 23,7% in Österreich den größten Marktanteil. Sie erwirtschafteten 2015 Bruttoprämien von rund 4,1 Mrd. Euro (-0,5%). Vom Prämienvolumen entfallen 2,4 Mrd. Euro auf die Wiener Städtische, 812 Mio. Euro auf die Donau und 858 Mio. Euro auf die s Versicherung. Den Gewinn (vor Steuern) hat die VIG in Österreich um 25,5% auf 213,0 Mio. Euro gesteigert. Die Combined Ratio sinkt um 2,4 Prozentpunkte auf 97,5%.
In den Übrigen Märkten hat sich das Prämienvolumen der VIG insgesamt um 12% auf rund 1,3 Mrd. Euro erhöht. Schaden/Unfall ist um 7,3% gewachsen, das Leben-Segment um 18%. Die Übrigen Märkte erwirtschaften 2015 einen Gewinn (vor Steuern) von 42,8 Mio. Euro. Die Combined Ratio beträgt 99,8%.
VIG will ihren Gewinn 2016 verdoppeln
Der nach internationalen Richtlinien berechnete Embedded Value wurde von der Kölner B&W Deloitte GmbH zertifiziert. Die Nachhaltigkeit des Versicherungsgeschäfts der VIG spiegelt sich darin wider, dass der Group Embedded Value (nach Steuern) zum Stichtag 31. Dezember 2015 um 8,1% auf 6,5 Mrd. Euro (angepasster Wert 2014: 6,0 Mrd. Euro) gesteigert wurde.
Der Konzern geht davon aus, dass das ordentliche Finanzergebnis im aktuellen Niedrigzinsumfeld auch 2016 zurückgehen wird. Unter Beibehaltung der konservativen Veranlagungspolitik wird für das Jahr 2016 mindestens eine Verdoppelung des Gewinns (vor Steuern) auf bis zu 400 Mio. Euro angestrebt. Die Combined Ratio soll mittelfristig in Richtung von 95% verbessert werden.
Foto: Sebastian Reich
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