Die österreichischen Versicherer mussten 2017 erneut ein sattes Minus in der Lebensversicherung verbuchen. Insgesamt sind die Prämieneinnahmen wieder leicht gestiegen. Das zeigt die vorläufige Jahresbilanz, die der Versicherungsverband VVO präsentierte.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 07.03.2018
Die Prämieneinnahmen der österreichischen Versicherungswirtschaft stiegen im Vorjahr um 0,3% auf 17,1 Mrd. Euro. Damit ist das Ergebnis ein deutlich besseres als 2016, das einen Rückgang um 2,1% gebracht hatte. Die gesamten Versicherungsleistungen des Jahres 2017 beliefen sich auf 14,2 Mrd. Euro – ein Minus von 3,0% im Vergleich zum Vorjahr. Für 2018 wird Prämienwachstum um rund 1,0% auf 17,3 Mrd. Euro erwartet.
Lebensversicherung weiterhin rückläufig
In der Lebensversicherung ging das Prämienvolumen um 5,1% auf rund 5,8 Mrd. Euro zurück. Im Jahr 2016 betrug das Minus noch 9,1%. Die laufenden Prämien sanken um 1,7% auf 5,0 Mrd. Euro. In der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge belief sich das Prämienvolumen aus rund 1,3 Mio. Verträgen auf etwa 0,9 Mrd. Euro. Die Einmalerträge verzeichneten mit einem Prämienvolumen von 0,8 Mrd. Euro ein Minus von 20,8%.
Im vergangenen Geschäftsjahr wurden insgesamt 6,8 Mrd. Euro an Kunden ausgezahlt – das entspricht einem Rückgang von 12,7%. Laut ersten Prognosen dürften 2018 die Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung um 3,2% auf rund 5,6 Mrd. Euro zurückgehen.
Stabiles Wachstum in der Krankenversicherung
Die private Krankenversicherung versteht sich in Österreich als komplementärer Partner der gesetzlichen Krankenversicherung. Für 2017 weist die Sparte ein voraussichtliches Plus von 3,7% mit einem Gesamtprämienvolumen von 2,1 Mrd. Euro auf. Die Leistungen nahmen um 5,2% auf 1,4 Mrd. Euro zu. Für 2018 ist ein Prämienwachstum von rund 3,7% auf etwa 2,2 Mrd. Euro zu erwarten.
Leistungen wegen Naturkatastrophen gestiegen
In der Schaden- und Unfallversicherung (inkl. Kfz-Haftpflichtversicherung) wuchs das Prämienvolumen um 3,2% auf 9,2 Mrd. Euro. Die Leistungen in der Schaden- und Unfallversicherung liegen mit 6,1 Mrd. Euro auch im Jahr 2017 auf hohem Niveau. Der Anstieg von 8,6% gegenüber 2016 sei vor allem auf Naturkatastrophen zurückzuführen. Für 2018 wird ein Prämienwachstum in der Schaden- Unfallversicherung um ca. 3,1% auf rund 9,4 Mrd. Euro prognostiziert.
Foto: VVO-Generalsekretär Prof. Dr. Louis Norman-Audenhove (l.) und VVO-Präsident KR Mag. Dr. Othmar Ederer (r.) (©VVO/APA-Fotoservice/Hautzinger)
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