Der Klimaschutz fordert effiziente Lösungen zur Wärmedämmung von Gebäuden. Bestimmte Materialien erhöhen das Feuerrisiko jedoch deutlich. Sachversicherungen reagieren darauf – und auch der Vermittler sollte das tun.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 19.02.2016
Der Klimaschutz fordert effizienten Lösungen, um Wärmeverlust aus Gebäuden zu reduzieren. „Hierbei kommen vorzugsweise WärmeDämmVerbundSysteme (WDVS) mit Dämmmaterialien aus geschäumtem Kunststoff zum Einsatz", so Dr. Michael Buser, Geschäftsführer Risk Experts Risiko Engineering GmbH.
Die Kehrseite der Medaille
Geschäumte Kunststoffe sind relativ kostengünstig, gut zu verarbeiten und haben optimale Voraussetzungen, um als Dämmstoff eingesetzt zu werden. Ihr großer Nachteil ist die Brandgefahr.
So belegen zahlreiche Schadenbeispiele, dass in Gebäuden mit geschäumten Dämmstoffen bereits ein normaler Zimmerbrand schnell ein ausgedehntes, für die Feuerwehren „unbeherrschbares“ Brandszenario verursachen kann. Bei Fassadenbränden kann es binnen weniger Minuten zu einem Vollbrand und häufig zum Brandübertritt in die Innenräume kommen. Buser: „Ein vollflächiger Abbrand der Fassade mit nachfolgendem Totalschaden ist somit häufig unausweichlich.“
Was tun?
Falsch wäre es laut Buser, die Klimaschutz-Anstrengungen hinsichtlich der Wärmedämmung von Gebäuden zu verringern. „Im Gegenteil, wirksame Maßnahmen zur Reduzierung des Wärmeverlustes aus Gebäuden müssen anerkannt und gefördert werden.“ Allerdings werden zunehmend Expertenstimmen laut, die den Einsatz von geschäumten Kunststoffen als Irrweg bezeichnen.
Die Rolle der Sachversicherer sei dabei nicht zu unterschätzen. „Technische Entwicklungen, die sich negativ auf Risikoprofile auswirken und damit langfristig Schadenquoten abwerten, werden als sog. Gefahrerhöhung eingestuft.“ Das bedeutet häufig Prämienerhöhungen und Risikozuschläge. Im Gegensatz werden wirksame Risikominderungen durch geeignete Brandschutzmaßnahmen im Regelfall positiv bewertet und auch mit Prämiennachlässen belohnt. Viele Feuerversicherer bieten deutlich attraktivere Prämienmodelle an, wenn man nicht-brennbare Baustoffe verwendet.
Wie wirksame Wärmedämmung auch ohne geschäumte Kunststoffe realisiert werden kann, erklärt Dr. Michael Buser in der AssCompact März-Ausgabe.
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