Wenn es um ihre Kunden geht, sind sich immer mehr Vermittler der Bedeutung von Berufsunfähigkeitsvorsorge bewusst. Doch wie steht es um ihre eigene Absicherung? Gerade in der Finanz- und Versicherungsbranche herrscht oft hoher Druck. Umso wichtiger ist es, sich selbst nicht zu vergessen.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 15.03.2016
„Diese Entwicklung basiert nicht zuletzt auf Prozessen, deren Ursprung im Finanzmarktkapitalismus und dem Verhalten seiner Akteure zu finden sind. Psychische Belastungen, ausgelöst durch einen immer höher werdenden Erwartungsdruck und eine steigende Arbeitsintensität, durch Rationalisierungsprozesse und Einsparungen im Personalwesen, sind auf dem Vormarsch“, so Claudia Nistor, Leiterin Controlling, Finanzen und Marketing des Hannover Rechtsdienstleister SOCIALSOLVENT GmbH.
Versicherungsmakler kennen die Lösungen für ihre Kunden, wenn sie berufsunfähig werden. Doch was geschieht, wenn Makler oder Finanzberater selbst unter dem enormen Druck leiden und psychisch erkranken? „Gerade den Menschen, deren Job es ist, andere gegen das Risiko einer Berufsunfähigkeit abzusichern, fällt es oftmals besonders schwer, im Fall einer psychischen Erkrankung gut für sich selbst zu sorgen“, weiß Nistor.
Immer mehr Makler und Finanzberater „brennen aus“
Vor allem Burnout-Erkrankungen lassen sich vermehrt in der Finanz- und Versicherungsbranche feststellen. Knapp 85% der Mitarbeiter in der deutschen Versicherungsbranche fühlen sich laut einer Umfrage durch ihre Arbeit übermäßig belastet.
„Grund für diese rasante Zunahme der Unzufriedenheit ist unter anderem in dem stetig steigenden Leistungsdruck, gekoppelt an einen hohen Wettbewerb und die wachsenden Kundenansprüche zu suchen.“ Immer strengere rechtliche Vorgaben erhöhen zusätzlich die Anforderungen. Weil sich kaum jemand das Stigma des psychisch Überlasteten anheften wolle, ignorieren viele die Symptome. Nistor: „Eine gute Portion Mut gepaart mit Selbstreflektion und ein wohlwollendes Umfeld können oft dabei helfen, aus der belastenden Situation auszusteigen.“
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