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Handy, Navi und Beifahrer: Ablenkung ist Unfallursache Nummer 1

Handy, Navi und Beifahrer: Ablenkung ist Unfallursache Nummer 1

31. Januar 2017

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2 Min. Lesezeit

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News-Studien

Alkohol ist längst nicht mehr das häufigste Risiko im Straßenverkehr: Rund 30% aller tödlichen Unfälle im Jahr werden durch Ablenkung verursacht. Besonders gefährlich ist laut einer aktuellen Allianz-Studie moderne Fahrzeugtechnik, die in Österreich vergleichsweise häufig genutzt wird. Gefährdet sind vor allem junge Fahrer unter 24 und Berufslenker.

Mag. Peter Kalab

Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 31.01.2017

Knapp zwei Drittel der befragten Österreicher telefonieren beim Autofahren, 34% mit dem Handy am Ohr. 30% prüfen ihr Handy während der Fahrt regelmäßig auf eingegangene Nachrichten – bei den unter 24-Jährigen ist es sogar fast jeder Zweite. 30% schreiben und 19% lesen Textnachrichten, 31% bedienen den Bordcomputer. 82% schauen während der Fahrt auf das Navigationsgerät, 74% bedienen das Autoradio. In Österreich werden derartige Geräte deutlich häufiger genutzt als in Deutschland oder der Schweiz. Der höhere Ausstattungsgrad verschärft die Unfallgefahr durch Ablenkung. So geben 86% der Befragten an, ihre Aufmerksamkeit werde durch Fahrzeug- oder Musikabspieltechnik durchaus beansprucht.

Freisprechanlage ebenso gefährlich

55% der heimischen Autofahrer besitzen eine Freisprechanlage (gegenüber 41% in Deutschland und 39% in der Schweiz). Diese beseitige aber die Probleme nicht, meint Dr. Jörg Kubitzki vom Allianz Zentrum für Technik, sondern verleite „zu wesentlich längeren, Aufmerksamkeit fordernden Telefonaten und sorgt damit oft für noch mehr mentale Ablenkung.“ Maßgeblich unterschätzt wurde bisher die Unfallgefahr durch soziale Interaktion. 72% der österreichischen Fahrer hören Telefongespräche mit, 70% sind öfter in intensive Gespräche verwickelt, bei 47% kommt es auch einmal zu aggressiven Situationen und bei 13% zum Austausch von Küssen.

Auffahrunfälle durch fehlende Reaktion

„Moderne Komforttechnik im Auto und irreführende Werbeaussagen suggerieren oftmals, dass das Autofahren quasi nebenbei erledigt werden könne. Die Konsequenzen derart überschätzter Multitasking-Fähigkeit sind im Straßenverkehr oft fatal“, betont Kubitzki. Die Folge sind meist Auffahrunfälle: Bei mehr als der Hälfte einer untersuchten Unfallstichprobe gab es keinerlei Bremsversuch, bei 70% auch keinen Ausweichversuch vor dem Aufprall, wie die Allianz Studie zeigt. Bei drei Viertel der ablenkungsbedingten Unfälle waren Männer am Steuer.

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