Kennen Sie den „Loss Adjuster“? Es handelt sich dabei nicht – wie oft vermutet – um einen Sachverständigen, sondern um einen versicherungsexternen „Schadensabwickler“, der einen Schaden in seiner Gesamtheit neutral beurteilt. Mehr dazu erklärt Dr. Franz Schreiner von Schreiner Consulting in der aktuellen AssCompact Ausgabe.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 10.10.2016
„Loss Adjusting“ ist vor allem im angloamerikanischen Raum, aber auch in Mitteleuropa im Aufschwung – in England gibt es dazu sogar eine eigene universitätsnahe Ausbildung. „Man könnte diese Bezeichnung am besten mit Schadensabwicklung übersetzen“, weiß Schreiner. „Diese beinhaltet die komplette versicherungsexterne Abwicklung eines Schadens.“ Das bedeutet: Der Loss Adjuster muss nicht nur Fachwissen über die Schadensart haben, sondern auch das Versicherungsvertragswesen kennen, Polizzen interpretieren können und dies den Geschädigten entsprechend erklären. Hin und wieder komme es laut Schreiner auch zu Rechtsstreitigkeiten oder Konfrontationen mit Sachverständigen der Geschädigten, sogenannten Gegensachverständigen.
Einigung auf Schadensabwickler bei Vertragsabschluss
„Nominated Loss Adjustments“ bedeutet, dass sich Versicherer und Kunde – meist beim Vertragsabschluss – auf einen gemeinsam akzeptierten Sachverständigen und Schadensabwickler einigen. „Kommt es nun zu einem Schadensereignis, nimmt eine gewisse Automatik sofort ihren Lauf. Es entfällt die Diskussion, wer in die Abwicklung eingeschaltet wird. Die Abwicklung startet ohne zeitliche Verzögerung.“
Ein Nominated Loss Adjuster kenne auch das Unternehmen des Kunden besser, da er in engem Kontakt mit ihm steht – Gegebenheiten und Personen sind ihm bekannt. „Dadurch können auch die bestehenden Risken und eventuell erforderliche schadensmindernde Aktivitäten abgeschätzt werden, man kennt die Ereignisstatistik und kann entsprechend reagieren beziehungsweise Vorsorgevorschläge unterbreiten.“
Mehr Details zur Tätigkeit des „Loss Adjusters“ lesen Sie in der aktuellen AssCompact-Ausgabe.
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren