Die Vienna Insurance Group (VIG) hat ihr vorläufiges Ergebnis 2015 bekannt gegeben. Auch wenn es einen Gewinnverlust gab, wird der Konzern seiner auf Wachstum ausgerichteten Strategie treu bleiben.

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 17.03.2016
Insgesamt erzielte die VIG im Geschäftsjahr 2015 ein Prämienvolumen von mehr als 9 Mrd. Euro. Der Konzern hat um 1,4% weniger an verrechneten Prämien eingenommen als 2014. Grund dafür ist das bewusst zurückhaltende Einmalerlagsgeschäft, das um 15,7% zurückgegangen ist. Der vorläufige Gewinn (vor Steuern) beträgt rund 172 Mio. Euro und damit deutlich weniger als 2014.
Belastet wurde das Ergebnis neben der außerordentlichen Abschreibung im Herbst auch von der vorsichtigen Einschätzung der Entwicklung in Rumänien, steuerliche Änderungen in Polen und den mit dem neu zusammengesetzten Vorstand veränderten Bewertungseinheiten, den Cash Generating Units.
Die Combined Ratio lag 2015 mit vorläufig 97,3% geringfügig über dem Vorjahreswert von 96,7%. Sie soll mittelfristig auf 95% verbessert werden. In 2016 will die VIG das Vorsteuerergebnis 2015 mindestens verdoppeln und strebt einen Gewinn vor Steuern von bis zu 400 Mio. Euro an.
Entsprechend der Dividendenpolitik der VIG, die eine Ausschüttung von mindestens 30% des Nettokonzerngewinns nach Minderheiten vorsieht, wird der Vorstand den Gremien eine Dividende für das Geschäftsjahr 2015 von 60 Cent pro Aktie vorzuschlagen. Das bedeutet eine voraussichtliche Ausschüttungsquote von rund 78 %.
„Was sich nicht rechnet, bleibt tabu für uns“
„Unser Appetit auf weiteres Wachstum ist nach wie vor vorhanden“, sagte VIG-Vorstandsvorsitzende Prof. Elisabeth Stadler beim heutigen Pressegespräch. Die ersten Wochen in ihrer neuen Funktion nutzte sie, um gemeinsam mit dem Vorstandsteam die bisherigen Strategie und das Marktumfeldes genau zu analysieren. In den nächsten Monaten wird man 25 Märkte vom Baltischen bis zum Schwarzen Meer auf weitere Wachstumspotentiale prüfen. In Polen, Ungarn, Kroatien und Serbien will die VIG ihren Marktanteil mittelfristig auf mindestens jeweils 10% steigern.
Wachsen will die VIG unter anderem durch Zukäufe – „dort, wo es für uns wirtschaftlich sinnvoll erscheint und wo wir so rascher die angestrebte Marktposition erreichen können“, so Stadler. „Bei all unseren Überlegungen muss natürlich immer die Profitabilität im Vordergrund stehen. Was sich nicht rechnet, bleibt tabu für uns.“
An den Eckpfeilern ihrer Strategie wird die VIG auf Basis ihrer soliden Eigenkapitalstruktur festhalten. Mit einer Solvency-II-Quote von rund 200% ist die VIG die einzige österreichische Versicherungsgruppe, der von der Finanzmarktaufsicht zur Kapitalberechnung nach Solvency II ein „partielles internes Modell“ genehmigt wurde.
Foto: © Robert Newald
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