Juan Nevado, Fondsmanager bei M&G, sieht Aktien nach wie vor als attraktivste Anleiheklasse.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 02.12.2015
Was erwartet Anleger im Jahr 2016? Sinnvoller als Zukunftsspekulationen sei ein Blick zurück, meint Juan Nevado, Manager bei der britischen Fondsgesellschaft M&G.
Starke Volatilität und die Nachwirkungen der Finanzmarktkrise prägen den gegenwärtigen Markt. „Obwohl die Marktdaten einen kontinuierlichen Aufschwung zumindest in den westlichen Industrieländern belegen, bleiben viele Anleger misstrauisch.“ Dazu trage auch die unterschiedliche Entwicklung der Notenbanken weltweit bei. Nevado: „Die Fed will die Zinsen behutsam anheben, doch die Notenbanken in Europa, Japan und China setzen weiterhin auf eine expansive Geldpolitik.“ Wer sich davon jedoch nicht verunsichern lasse, könne in diesem Szenario attraktive Chancen nutzen.
2015 war auch das Jahr des billigen Öls. Nevado erwartet, dass der Preisverfall jetzt anfängt, seine Wirkung zu zeigen. Verbraucherindikatoren zeigen seit kurzer Zeit spürbare Auswirkungen im Westen – diese Entwicklung dürfte sich verfestigen.
Nevado stuft Aktien als derzeit attraktivste Anlageklasse ein. „Die Aktienmärkte sind nicht mehr so billig wie noch vor zwei Jahren, aber immer noch wird eine Risikoprämie eingepreist, weil Anleihen weiterhin teuer sind. Diese Verzerrung gegenüber den Fundamentaldaten machen Aktien auch heute noch zu einem interessanten Investment.“ Gute Ertragsaussichten sehen die Investmentexperten von M&G bei Japanischen Aktien und US-Banken.
Schließlich geht Nevado von steigenden Anleiherenditen aus: „Angst um die globale Wirtschaft hat in den letzten Jahren die Renditen traditioneller Anleihen auf ein niedriges, nicht zu rechtfertigendes Tief gedrückt.“ Zwar sei es schwer, den Zeitpunkt der Trendwende vorherzusagen, dennoch erwarte er für 2016 wieder steigende Renditen.
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