Vertrauen in Branchen: Selbstbild weicht oft von Fremdwahrnehmung ab

Wie hoch das generelle Vertrauen der deutschen Bürger in Branchen, Berufe und Institutionen ist, erhebt der GfK Verein seit einigen Jahren in der Studie „Global Trust Report“. Nun wurden auch Mitarbeiter aus verschiedenen Industrien zu ihrem Vertrauen in die eigene Branche befragt. Aus den Antworten wurde ein Gesamtvertrauensindex nach Branchen gebildet.

Von allen untersuchten Branchen wird das geringste Vertrauen der „Banken- und Versicherungsbranche“ entgegengebracht. Der Wert beträgt 50% bei den Mitarbeitern und 40% in der Bevölkerung. Am anderen Ende des Spektrums steht die Elektroindustrie, die mit Werten von 86% (Mitarbeiter) und 74% (Bevölkerung) ein sehr hohes Vertrauen genießt.

Wer in der Branche arbeitet, denkt anders

Der Vergleich der Vertrauenswerte von Mitarbeitern und der Bevölkerung zeigt im Finanzsektor eine hohe Diskrepanz. Während die Bürger sich gegenüber Banken relativ misstrauisch äußern, zeigen sich die Mitarbeiter in dieser Branche vergleichsweise voller Vertrauen – auch untereinander, zu ihren Führungskräften und in die Geschäftsführung.

Bei der Einschätzung des Vertrauens in die jeweiligen Branchen durch die Bevölkerung und die Beschäftigten gibt es also kaum Überschneidungen. Die Leiterin der Mitarbeiterforschung bei GfK Dr. Ingrid Feinstein ist nicht überrascht von den Ergebnissen. Die Meinung der Mitarbeiter zum Thema Vertrauen basiere auf oftmals langjährigen Erfahrungen in einer bestimmten Branche. Im Gegensatz dazu entstehen die Meinungen von Außenstehen-den eher durch sporadische Kontakte. Sie appelliert an Unternehmen den Erfolgsfaktor „Vertrauenskultur“ nicht zu unterschätzen.

Quelle: AssCompact Deutschland; bearbeitet durch Redaktion Österreich